Erfahrungsberichte aus den USA

Eine Zeit lang im Land der unbegrenzten Möglichkeiten zu leben, ist der Traum vieler. Vom "Big Apple" an der Ostküste, bis hin zu unendlichen Weiten und der Westküste samt des "Californian Dream". Die amerikanische Kultur erleben gelingt durch eine Sprachreise in unterschiedliche Destinationen und resultiert in einzigartigen Erfahrungen wie bereits in den ersten Zeilen von Erzählungen vieler Teilnehmer zu entnehmen ist.

Larissa Hammersen

Während der letzten Wochen  im Abiturstress entschied ich mich dazu eine 6-wöchige Sprachreise mit iSt nach Santa Monica (Los Angeles) zu buchen. Zunächst entschied ich mich für einen Intensivsprachkurs, bei dem ich pro Woche 20 Lektionen und 10 Private Lektionen hatte. Je näher die Reise kam, desto nervöser wurde ich. Es ging daran die letzten Vorbereitungen zu treffen. Ich hatte mir überlegt, den Flug lieber auf eigene Faust zu buchen, da meine Eltern und ich andachten, mich während den letzten zwei Wochen zu besuchen und schließlich gemeinsam zurückzufliegen. 
Die letzten zwei Tage vor der „großen“ Abreise ging es an das Packen der beiden Koffer und letzte organisatorische Sachen. Der Abschied von meiner Familie und meinem Freund war zunächst nicht so einfach wie gedacht, aber schließlich als ich im Flugzeug nach LAX saß, war dann doch wieder alles gut. 
Ein Freund von mir aus Deutschland nahm mich direkt am Flughafen LAX in Empfang und hatte mir schon im Voraus versichert, mich zu meiner Gastfamilie zu fahren. Los gings! Die Nervösität stieg weiter. Endlich kamen wir bei meiner Familie an, zu der ich vorher nur Email-Konakt gehalten hatte. Es war eine nette ältere Dame, die bereits eine weitere japanische Gastschülerin aufgenommen hatte. Sie war super nett, nahm mich direkt herzlich in Empfang und erklärte mir alles Nötige. Am ersten Tag in Santa Monica zeigte mir meine Gastmutter vieles. Wir fuhren mit ihrem Auto nach Westwood und sie zeigte mir die Schule, die Bushaltestellen, sowie meinen Schulweg und wir gingen schließlich in ein Telefongeschäft, um mir dort einen günstigeren amerikanischen Prepaid-Tarif zu besorgen. 
Abends fand dann das erste gemeinsame Abendessen statt. Bislang war ich noch nicht auf meine Gastschwester getroffen, da sie zwei Wochen vor meiner Anreise schon eingezogen war und schon einige Freundschaften geschlossen hatte. Sie war an meinem Ankunftstag im Disneyland und schlief am nächsten Morgen aus. Insgesamt saßen wir gute zwei Stunden am Esstisch und unterhielten uns fleißig auf Englisch, tauschten witzige Geschichten aus und sprachen über unsere unterschiedlichen Kulturen. Müde und geschafft schlief ich schließlich, trotz Jetlag zu einer halbwegs normalen Zeit ein. 
Der erste Schultag: Meine Gastmutter fuhr meine Gastschwester und mich zur Schule und erklärte mir erneut den Schulweg, um sicher zu gehen, dass ich nachmittags auch den Heimweg wiederfinden würde. Zunächst musste ich mich im „Office“ melden und einen kleinen, ziemlich einfachen Einstufungstest machen. Nach einem kurzen Gespräch und einem 4-seitigen Grammatik-Test, war ich dann auch nach 15 Minuten fertig. Dann folgte eine kleine Rundführung durch die Schule und durch Westwood. Schließlich war auch schon Mittag und ich ging mit meinen neuen Freunden in einem kleinen Restaurant essen. Meine Privatunterrichts-Lehrerin war auch super nett und schnitt den Unterricht auf meine Wünsche und Ziele zu. Hatte ich zu etwas keine Lust, konnte ich dies sofort äußern und wir fanden schnell eine neue Aufgabe.  Schnell hatte ich mich eingelebt. Die ersten Wochen vergingen schnell. Ich nahm viel an den Freizeitaktivitäten der Schule teil. Ich ging zur Melrose Avenue in West Hollywood, buchte Disneyland und die L.A. Sightseeing tour. So sah ich während der ersten Tage die wichtigsten Sehenswürdigkeiten wie den Walk of Fame, das Hollywood sign, das Griffith Observatory, Santa Monica Pier und Beach, sowie die Disney Concert Hall und vieles mehr. Mir war defintiv nie langweilig und abends war ich immer froh wieder daheim zu sein und nach dem von  meiner Gastmutter gekochten Abendessen, endlich müde und geschafft ins Bett fallen zu können. So erging es mir während der ersten 4 Wochen durchgehend. 
Irgendwann fingen meine Freunde und ich an, uns selber etwas zu überlegen. Einmal mieteten wir ein Auto für wenig Geld und fuhren für einen Fallschirmsprung nach San Diego. Es hat mich zwar Überwindung gekostet, aus dem Flugzeug zu springen aber letztlich war es großartig -  immer wieder gerne! 
Ein anderes Mal gingen wir nur zu Venice Beach und lagen in der Sonne. Oder wir mieteten noch einmal ein Auto und fuhren zum Malibu Beach. 
Während der Wochenenden war es möglich längere Ausflüge mit Übernachtungen, wie Las Vegas + Grand Canyon oder San Francisco, zu buchen. Eine tolle Idee! So buchte ich ein Wochenende zusammen mit meiner Gastschwester und einer Freundin von der Schule Las Vegas und Grand Canyon. Dort haben wir uns alle total in den Grand Canyon verliebt. Ein anderes Mal fuhr ich nach San Fancisco. 
Die Schule ELC in Westwood gefiel mir auch sehr gut. Der Unterricht war immer in 100 minütige Unterrichtseinheiten A, B und C gegliedert. Von 9.40 Uhr hatten fast alle Schüler Grammatik Unterricht, jeder entsprechend seinem Sprachlevel. Diese waren in kleinere Klassen mit maximal 15 Schülern aufgeteilt. 
Die Unterrichtseinheit B fand nach der 20 minütigen Frühstückspause  statt. Dort waren wieder alle Schüler ihrem Level entsprechend in Klassen eingeteilt. Nun hieß es „Conversation Class“. Man kann eigentlich schon gar nicht mehr von Unterricht sprechen. Meine Lehrerin war eigentlich immer ziemlich offen für neue Gesprächsthemen, sodass wir nur am Anfang eine von uns gestellte Frage besprachen und sie uns dann einfach das Thema leiten lies. So war der Unterricht immer super spannend und interessant. Während der ersten 3 Wochen hatte ich jeden Nachmittag Privatstunden, doch nach einiger Zeit entschied ich mich dazu, den Unterricht etwas lockerer anzugehen und kürzte meine Stunden auf Dienstag und Donnerstag Nachmittag.  Das Office war sehr bemüht. So hatte ich direkt in der nächsten Woche meinen gekürzten neuen Stundenplan und mein Geld für die nicht genommenen Stunden wieder. Zu meiner Gastfamilie und meinem „ Homestay“ lässt sich nichts Negatives sagen. Ich hatte ein kleines eigenes Zimmer, in dem alles was ich brauchte war. Ein Kleiderschrank, 2 große Kommoden, ein kleiner Schreibtisch, sowie ein großes Bett und ein Nachtschränkchen. Auch teilten meine japanische Gastschwester und ich uns ein kleines Bad. Sie duschte jeden Abend und ich jeden Morgen, sodass wir uns eigentlich nie in die Quere kamen. Wir konnten unsere dreckige Wäsche sogar zu Hause in der Garage waschen und anschließend draußen in der warmen Sonne trocknen lassen. 
Auch durften wir uns in der Küche frei bedienen und sogar kochen, wenn wir wollten. Meine Gastmutter war dort ziemlich offen, im Gegensatz zu einigen anderen Gastmüttern, was mir Freunde mitteilten. Durch die langen Gespräche während des täglichen gekochten Abendessens, wuchsen wir drei schnell zusammen und waren wie eine kleine Familie. Bedrückte mich etwas, konnte ich immer zu meiner Gastmutter und –schwester gehen und mir jeden Kummer von der Seele reden. Andersherum natürlich auch. 
Die Zeit in Santa Monica verging wie im Flug. Gerade erst angereist und schon geht es wieder nach Hause. Der Abschied fiel mir dort auch nicht gerade leichter als der von meiner deutschen Familie. Wir tauschten kleine Geschenke aus und umarmten uns bestimmt 100 Mal. Letztendlich fuhr meine Gastmutter mich noch zum Flughafen und nahm mich noch einmal in den Arm. Ich würde diese Reise gerne noch einmal machen. Diese Erfahrung will ich nicht missen. Ich vermisse meine Gastfamilie total und wenn ich kann werde ich sie im nächsten Sommer nochmal besuchen fahren.  

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