Am Sonntag, den 28. Juni 2015 ging es für mich los nach Málaga - das erste Mal alleine fliegen! Meine Vorfreude war riesengroß, vor allem da ich bereits zwei Wochen vorher Informationen über meine Gastfamilie, die Schule vor Ort und Málaga selbst von iSt zugeschickt bekommen hatte. Am Flughafen verlief alles problemlos, und weil ich den Transfer dazu gebucht hatte, wurde ich von einem Taxifahrer abgeholt und zu meiner Gastfamilie gebracht. An dieser Stelle kann ich jedem nur ans Herz legen, sich für die Unterbringung in einer Gastfamilie zu entscheiden! Meine etwa 70-jährige Gastmutter war großartig, sie nahm sich viel Zeit für mich und das andere Mädchen, das bei ihr wohnte unterhielt sich oft mit uns. Es war zwar ziemlich schwierig, sie zu verstehen, vor allem da ich erst seit einem Jahr Spanisch lerne, aber sie hat sich immer bemüht, mir alles verständlich zu erklären. So konnte ich mein Spanisch verbessern und es war zusätzlich eine tolle Möglichkeit, einen Einblick in das spanische Leben zu bekommen. An einem Nachmittag zum Beispiel kam ihre ganze Familie zum Essen und hat sich mit uns unterhalten. In den zwei Wochen durfte ich außerdem viele leckere spanische Gerichte kennen lernen. Dass ich Vegetarierin bin, hat auch kein Problem dargestellt. Nach dem Frühstück ging es für mich und meine Gastschwester, die auch aus Deutschland kam, zum Unterricht in die Schule La Brisa. Die Schule war zu Fuß nur etwa sieben Minuten vom Haus unserer Gastmutter entfernt und lag fast direkt am Strand. Am Montagmorgen fingen wir mit einem Einstufungstest an und wurden dann entsprechend in Kurse aufgeteilt. In der ersten Woche waren wir zu acht, in der zweiten Woche kamen noch vier weitere dazu. Alle Schüler stammten aus Deutschland oder aus der Schweiz. Unter der Woche hatten wir jeden Tag vier Stunden Unterricht bei zwei sehr netten Lehrerinnen, die im Gegensatz zu meiner Gastfamilie auch Englisch verstanden haben. Allerdings haben sie immer zuerst versucht, alles auf Spanisch zu erklären. Im Unterricht haben wir uns hauptsächlich mit Grammatik beschäftigt, zum Beispiel mit dem Pretérito Perfecto oder dem Futur. Das hat mir aber auch in der Praxis weitergeholfen, weil ich so meine Gastmutter besser verstehen konnte. Neben den Grammatikübungen war die letzte Stunde immer für das gesprochene Spanisch bestimmt, sodass auch unsere Aussprache und die Erweiterung unseres Wortschatzes nicht zu kurz kamen. Vom Malaca Instituto haben wir Übungshefte bekommen, mit denen man gut arbeiten konnte. Der Unterricht endete meistens um 13:30 Uhr, sodass wir vor den Aktivitäten, die gegen 17:00 Uhr anfingen, immer noch genug Zeit hatten, bei unserer Gastfamilie zu essen oder zum Supermarkt zu gehen. Vor der Reise hatte ich das Action Pack gebucht, finde es aber im Nachhinein praktischer, die einzelnen Ausflüge vor Ort zu buchen. Die meisten Aktivitäten haben viel Spaß gemacht, zum Beispiel Paddle Surf oder „Salida de Tapas“, und ich bin auch sehr froh, dass ich etwas von der Kultur Málagas sehen konnte. Dennoch habe ich nicht an allen Ausflügen teilgenommen. Statt mit in den Wasserpark zu gehen, bin ich zum Beispiel lieber auf eigene Faust mit einer Freundin mit dem öffentlichen Bus nach Nerja gefahren (das dauert ca. 1 Stunde). Der tolle Strand mit kristallklarem Wasser und der Balcón de Europa sind wirklich einen Besuch wert. Zwischendurch sollte man sich aber auch Zeit für die Innenstadt Málagas nehmen - es lohnt sich! Das Haus meiner Gastfamilie befand sich im Stadtviertel El Palo, Pedregalejo, und von dort aus benötigt man mit dem Bus ca. 15 min, um in die Innenstadt zu gelangen. Ein Ticket kostet 1,30 €, eine Zehnerkarte 10 € minus Pfand. Am schönsten ist die Haupteinkaufsstraße aus Marmor mit vielen modernen Geschäften und Cafés, aber auch die Seitenstraßen mit vielen Bars und kleineren Läden haben Charme. Die meisten Läden haben bis 22 Uhr geöffnet, und je später man kommt, desto mehr ist in der Stadt los. Auch den Hafen sollte man sich ansehen, er ist wunderschön und dort gibt es aus meiner Sicht das allerbeste Eis. Am Samstag habe ich an einem Ganztagesausflug nach Antequera und zum Parque Torcal teilgenommen und dabei auch Leute vom Malaca Instituto kennengelernt. Besonders der Parque Torcal hat mir sehr gefallen. An der angebotenen Aktivität für Sonntag haben meine Gastschwester und ich nicht teilgenommen und sind stattdessen mit dem Zug ca. zweieinhalb Stunden nach Sevilla gefahren. Vorher haben wir sowohl von unserer Gastmutter als auch von den Lehrerinnen unserer Schule Informationen über die Stadt erhalten und uns Sehenswürdigkeiten auf dem Stadtplan markiert, die wir uns ansehen wollten. Obwohl es sehr heiß war, war es ein unvergesslicher, schöner Tag in Sevilla. Der Rest der zweiten Woche ist mit Unterricht, Aktivitäten und Freizeit wie im Flug vergangen. Meine Abreise am Sonntag war genauso gut organisiert wie die Anreise - ich wurde zum Flughafen gebracht und schon saß ich wieder im Flieger Richtung Deutschland. Insgesamt ist die Zeit in Málaga unglaublich schnell verflogen, da man immer etwas vorhatte und jeden Tag Neues erlebt und gesehen hat. Auch mein Spanisch ist viel besser geworden und ich bin sehr froh, mich für diese Sprachreise entschieden zu haben.