Nach dem ich aus verschiedenen beruflichen und persönlichen Gründen den Entschluss gefasst hatte, eine Sprachreise ins Englische zu machen, entschied ich mich kurzfristig für iSt und saß schon 3 Wochen später im Flieger von Köln-Bonn nach Edinburgh. Am dortigen Flughafen bringt die Linie 100 den Reisenden günstig direkt in die City. Trotz des sehr kurzfristigen Buchens war die Sprachreise wohl organisiert und wurde sehr professionell durchgeführt. Da ich bereits am Samstag eintraf, verbrachte ich den ersten Tag – bei zu Beginn sehr schönem Wetter – mit den Sehenswürdigkeiten Edinburghs. Überall in der Stadt waren noch die Nachwirkungen des Tattoo – Festivals vom August zu sehen, um das Castle habe ich daher anfangs einen Bogen gemacht. Vom „Arthur’s Seat“ hat man einen wundervollen Blick über die Stadt und die Umgebung einschließlich des „Firth of Forth“. Bei schönem Wetter lohnt sich dieser Spaziergang, vorbei auch am „Holyrood Palace“ (dem Wohnort der Queen, wenn sie in Schottland weilt), auf jeden Fall. Für die etwas weniger fußstarken empfiehlt sich das „National Monument“. Es ist zu Fuß in ca. 5min vom Zentrum zu erreichen und bietet ebenfalls schon eine beeindruckende Aussicht. Unbedingt sehenswert ist auch die Altstadt von Edinburgh mit ihren zahllosen Brücken, die die Hügel verbinden, auf denen die Stadt gebaut wurde. Die Bedeutung der Closes, Wynds und Gates lässt man sich am besten von einem Einheimischen erklären (sicher eine gute Sprachübung). Ich habe einen großen Spaziergang durch die Stadt rund um das Castle gemacht, den ich dann auf dem Grassmarket mit meinem ersten Pub - Besuch abgeschlossen habe. Alles in Allem empfiehlt sich der Kauf eines Reiseführers bevor man nach Schottland reist. Der Busfahrplan von Edinburgh ist nicht ganz so leicht zu verstehen und man sollte wissen, dass nur mit passendem Kleingeld beim Fahrer direkt bezahlt werden kann. Es gibt allerdings an verschiedenen Stellen auch Wochenkarten. Infos zu den Busverbindungen gibt’s auch online z.B. unter
www.lothianbuses.co.uk . Auch an das sehr wechselhafte Seewetter sollte man vor Reiseantritt denken. In den 11 Tagen, die ich dort verbracht habe, war vom T-Shirt Wetter bis zur dicken Mütze alles dabei. Die von iSt vermittelte Schule stellte sich wie im Prospekt beschrieben als Wohnhaus eines Lehrers im Stadtteil Morningside heraus. Die Atmosphäre war entspannt und locker. Ich hatte eine Minigruppe mit 28 Stunden gebucht, die dann nur aus zwei Personen bestand. Nachmittags hatte ich Einzelunterreicht, allerdings an nur drei Tagen da sich durch den Einzelunterricht die Zahl der Gesamtstunden verringerte. Aufgrund unseres sehr unterschiedlichen Kenntnisstandes war der Morgen eher von Grammatik, allgemeinen Verhaltensregeln und Sprachübungen bzw. Rollenspielen geprägt. Die Nachmittage konnte ich dann in Absprache mit dem Lehrer sehr gut auf meine Wünsche und Bedürfnisse anpassen und in der Hauptsache Kommunikation üben. So haben wir z.B. intensiv über die Wahl diskutiert, Präsentationsübungen gemacht und verschiedene Situationen im Geschäftsalltag simuliert. Sehr positiv waren für mich der familiäre Kontakt und die Hilfsbereitschaft. Gerade diese Alltagssituationen bei Gesprächen mit anderen Familienmitgliedern in der Kaffeepause fördern das Verständnis und die Sprachfertigkeit. Zu dem war es immer sehr informativ und hat mir wahrscheinlich viel Zeit und unnötige Wege erspart. Nachdem der Kurs beendet war, verbrachte ich dann noch einen angenehmen Nachmittag in einem sehr schönen Pub in Morningside („Canny Man’s“) mit meinem Lehrer. Wir saßen fast drei Stunden zusammen und haben diskutiert. Ich war überrascht, wie viele Fortschritte man in einer Sprache in so kurzer Zeit machen kann… Ganz allgemein kann ich eigentlich nur Gutes über die Schotten sagen. Zwar ist deren eigener Dialekt recht schwer zu verstehen, aber ich konnte mit Englisch überall und freundlich Auskunft bekommen oder mich unterhalten. Das einzige Erwähnenswerte ist, dass es gerade abends recht laut zugehen kann. Meine Wohnung lag sehr zentral in der Innenstadt – ich war privat bei Freunden untergebracht – und das empfiehlt sich nur, wenn man auch gerne lange feiert oder nicht viel Schlaf braucht. Das Wochenende nach der Sprachschule verbrachte ich mit einer kleinen Rundreise durch Schottland. Vom Bahnhof in Edinburgh „Waverly“ bin ich mit dem Zug über Perth nach Inverness gefahren. Diese Stadt liegt am River Ness, dem Abfluss des legendären „Loch Ness“. Da ich hier erst nach Mittag ankam, entschied ich mich kurzfristig zu einer Übernachtung. „Bed and Breakfast“ war nicht mehr zu bekommen, so dass ich im Youth Hostel übernachtet habe. Inverness ist eine schöne kleine Stadt mit jeder Menge Pubs und viel Live Musik. Selbstverständlich musste auch der Besuch des „Loch Ness“ sein. Das war sehr touristisch, aber trotzdem beeindruckend. Von Inverness bin ich am nächsten Morgen mit einem Überlandbus nach Aberdeen gefahren. Diese beschauliche Fahrt ging über fast drei Stunden durchs nördliche Schottland und seine Dörfer. Aberdeen selbst ist auch einen Besuch wert. Die Stadt hat eine sehr schöne und wohl aufwendig restaurierte Architektur. Für den Weg zurück nach Edinburgh wählte ich dann wieder die Bahn. Die Strecke führt von Aberdeen in Nord – Süd Richtung nach Edinburgh. Sie verläuft in weiten Teilen direkt an der Küste entlang und ist allein aufgrund der Aussicht einen Besuch wert. Abschließend bleibt nur noch zu sagen: Sowohl iSt als auch der Standort Edinburgh waren die richtige Entscheidung. Ich werde sicher noch einmal dorthin fliegen, sei es privat oder vielleicht sogar zu einem weiteren Kurs. Weiter so!