Begonnen hat mein Abenteuer am 31.12. am Flughafen in Frankfurt. Von dort ging es nach einem kurzen Zwischenstop in Kuala Lumpur weiter nach Auckland. Das Gefühl beim Landeanflug war unbeschreiblich - endlich war ich in meinem Traumland angekommen, das ich bisher nur von Bildern und Reiseberichten kannte. Zunächst verbrachten wir (mein Freund und ich) einen unvergeßlich schönen dreiwöchigen Urlaub. Wir erkundeten das andere Ende der Welt mit dem Auto von Christchurch aus über Kaikoura und Abel Tasman nach Norden (Napier, East Cape, Coromandel, Rotorua, Bay of Islands). Unsere Begeisterung ob der traumhaft schönen und abwechslungsreichen Landschaft und den wirklich netten und hilfsbereiten Leuten, die wir überall trafen, kannte keine Grenzen. Übernachtet haben wir in B&B, so daß wir Gelegenheit hatten, die Menschen und ihre Lebensweise näher kennenzulernen und so mehr über das Land zu erfahren. Nach dieser wundervollen Zeit war ich natürlich traurig, meinen Freund am 22. Januar am Flughafen in Auckland verabschieden zu müssen. Andererseits waren mir nun noch neun weitere Wochen in diesem großartigen Teil der Erde vergönnt, in denen ich meine Englischkenntnisse verbessern und noch mehr von Aotearoa entdecken konnte. Der erste Schultag in Auckland startete mit einem Einstufungstest und der Aufteilung der Neuankömmlinge in verschiedene Klassen bzw. unterschiedliche Level. In der Schule habe ich mich sofort wohlgefühlt, sehr schnell nette Leute kennengelernt und mich jeden Tag auf den Unterricht mit wirklich freundlichen und kompetenten Lehrern gefreut. Gewohnt habe ich in einer Gastfamilie in Devonport, einem wunderschönen Vorort von Auckland, von dem ich jeden Tag mit der Fähre zur Schule fahren konnte – ein Start in den Tag, den ich immer wieder sehr genossen habe. Nach der Schule war ich oft am Strand, habe die Stadtteile von Auckland erkundet oder etwas mit meinen Mitstudenten unternommen. An den Wochenenden wurden von der Schule tolle Ausflüge in die unterschiedlichsten Gegenden der Nordinsel angeboten. Diese waren immer bestens organisiert, boten zahlreiche Highlights, eine Menge Spaß und man hatte darüber hinaus die Möglichkeit, noch mehr über Land und Leute zu erfahren. So waren wir z.B. in der Bay of Islands einen ganzen Tag segeln, haben die Unterwasserwelt beim Schnorcheln erkundet, sind den Ninety Mile Beach entlanggefahren, konnten die Sanddünen dort mit einem Board hinuntersausen und haben den nördlichsten Punkt Neuseelands, Cape Reinga, besucht. Ein andermal fuhren wir nach Great Barrier Island, eine wunderschön grüne und einsame Insel mit Traumstränden, auf der wir wanderten und einfach nur die Einsamkeit, die Natur, die großartige Landschaft und das Meer genossen. Nach fünf Wochen Englisch lernen auf der Nordhalbinsel mit Sommer, Sonne, Strand sowie einer tollen Stadt mit relaxten und liebenswürdigen Menschen stellte ich fest, daß ich nicht nur selber viel entspannter durchs Leben ging, sondern daß sich auch meine Sprachkenntnisse erheblich verbessert hatten. Am 26. Februar brachte mich der Flieger dann auf die Südhalbinsel nach Christchurch, wo ich noch weitere vier Wochen verbringen durfte. In der Schule kam ich zunächst in ein höheres Level, lernte auch hier sofort sehr nette Leute kennen und ging gern zum Unterricht, um mein bereits erworbenen Fähigkeiten auszubauen. Weiterhin wurden hier sehr attraktive Nachmittagsaktivitäten wie Surfen, Paragliding, Beach Volleyball oder Rafting angeboten. Mit der Fähre konnte ich jetzt zwar nicht mehr zur Schule fahren, aber meine wirklich sehr herzlichen Gasteltern stellten mir ihr Fahrrad zur Verfügung, so daß es mir an frischer Luft auf dem Weg zur Schule auch in Christchurch nicht mangelte. :-) Zudem hatte ich so die Möglichkeit, die Stadt weitläufig zu erkunden. Die Wochenendausflüge auf der Südinsel organisierten wir weitestgehend selbst. So mietete ich mir mit drei anderen Mitstudenten ein Auto, mit dem wir den Lake Tekapo, den Mount Cook (den höchsten Berg Neuseelands), Dunedin und die wunderschöne Halbinsel Otago Pensinsula besuchten. Auch diese Ausflüge waren bestimmt von Staunen und Genießen der traumhaften Szenerien, die sich uns ständig darboten und die doch so ganz anders waren als die Landschaften der Nordhalbinsel. Nach gut drei Monaten nahte dann der Abschied. Ich freute mich zwar auf meine Freunde und meine Familie, war aber gleichzeitig sehr traurig, das für mich schönste Land der Welt verlassen zu müssen. Ich hatte eine so großartige Zeit hinter mir, so viel erlebt, gesehen, Dinge getan, die ich nie zuvor ausprobiert hatte, ich habe viele neue Freunde gefunden ... und mich einfach in dieses unbeschreiblich tolle Land verliebt! Dieser Aufenthalt mit seinen zahlreichen tollen Eindrücke wird mir immer in Erinnerung bleiben und ich werde ganz bestimmt irgendwann - in nicht allzu ferner Zukunft - nach Neuseeland zurückkehren!