… so hat uns “Grünschnäbel” die Dilit-Sprachschule (auf der Website der Schule findet man Fotos aller Räumlichkeiten) begrüßt. Gut, dass ich mein Englisch aufgepäppelt hatte, denn alle Runduminfos und später auch komplizierte Erklärungen im Unterricht wurden uns in dieser, doch etwas gängigeren Sprache mitgeteilt – denn als Anfänger versteht man während des italienischen Geplappers sowieso am ehesten noch das Hände-Gefuchtel, das meine Gastfamilie, während meinem
Urlaub in Italien übrigens hervorragend beherrschte. Die Unterrichtsmethoden fand ich clever und systematisch aufgebaut: aktive Rollenspiele mit mehrfachen Aussprachewiederholungen („wie frage ich nach dem Weg, wie kaufe ich Klamotten?“ – ideal für das Zurechtkommen in der Stadt), Lückentexte die wir anhand von Gesprächsaufzeichnungen oder Songs vervollständigen sollten und Grammatikbesprechungen. So bekamen wir ein gutes Gefühl für die Sprache und das für unsere Lehrer so wichtige „parla con musica“ (Vormittagsunterricht von 9.00 – 13.00 Uhr, Nachmittagsstunden ab 14.30 – 17.30). Die Schule bietet eine schöne ruhige Terrasse über mehrere Etagen, in der Obersten stehen PCs zur freien Nutzung bereit. Im Clubbereich ist man mit preisgünstigen Snacks + Pastagerichten (3,50 – 5,00 Euro) sowie Getränken (0,70 – 1,50 Euro) gut versorgt. Dort werden unter der Woche auch Filme, wie bspw. „La Dolce Vita“ vorgeführt. Weitere Aktivitäten wie Ausflüge nach Tivoli, Neapel, Pompeji, in die vatikanischen Gärten oder auch Seminare über die ital. Küche sind im Programmheft aufgelistet, das im Sekretariat ausliegt. Dort sprechen alle auch englisch und zwei deutschsprachige Mitarbeiterinnen helfen bei Fragen oder Problemen gerne weiter, man ist dort super aufgehoben. Mit der Studentenkarte bekommt man übrigens hier und da Vergünstigungen – einfach immer vorlegen! Die A-Highlights am besten frühmorgens oder Spätnachmittags stürmen – dann ist die Warteschlange fast Null und man hat beste Chancen auf „touristenfreie“ Fotos. Hier gibt’s übrigens oft Open-Air-Veranstaltungen wie bspw. Bryan Adams vorm Kolosseum – live, umsonst und draußen! Alle Sehenswürdigkeiten sind nachts gigantisch ausgeleuchtet und sorgen für die typische Atmosphäre a la „Dolce Vita“, von der jeder Besucher so sehr schwärmt. Mit etwas Glück gesellt sich an der Piazza ein Musikant dazu oder man kommt am Brunnengeplätscher mit einem Einheimischen ins Gespräch. Im Centro ist man mit Bus + Metro im 5-10-Minutentakt prima versorgt (5.30 – ca. 23.30 Uhr, ab dann Nachtbusse über die Hauptstraßen). Die Wochenkarte gibt’s für derzeit 16 Euro bei allen Tabacci-Läden; diese ist für Busse + Metro gültig, die alle Ecken Roms abdecken. Idealer Ausgangspunkt für einen perfekten Abend ist die Piazza Argentina, die, genauso wie die nahegelegene Piazza Venezia, Verkehrsknotenpunkt ist. Dort öffnen ab 17.00 Uhr viele kleine Boutiquen und es lässt sich wunderbar bummeln und nach Mitbringseln stöbern. Gegen 19.00 Uhr bietet die Pz. Navona wohl die schönste Kulisse für ein gutes Abendessen: Unterhalter, Musikanten, Porträtmaler und Selbstdarsteller zaubern vor plätschernden Brunnen ein quirliges Treiben, dem man sich gern eine Weile hingeben möchte. Danach lässt es sich wunderbar weiterschlendern zum Pantheon, an dem man nicht lange Aussicht nach einer Gelateria halten braucht um sich einen guten Nachtisch zu genehmigen. An der Pz. Colonna braucht man nur auf die Via del Corso abzubiegen und in wenigen Minuten steht man am Monumento Nazionale a Vittoria Emanuele an der Pz. Venezia. Campidoglio, Forum Romanum und Kolosseum laden zu einem Spaziergang unter Sternen ein. Man sieht: Die Entfernungen sind gar nicht so riesig. Ein wenig saubere Luft und schöne Stadtpanoramen bei Sonnenauf- und -untergang bieten die Parks wie der Gianicolohügel, der Aventin oder der Pincio (letzterer ist Sonntags Kulisse für Picknicks mit Bongogetrommel). Von „Castelli Romani“ (the countryside) bekommt man bei Ausflügen nach Tivoli oder Frascati ein gutes Bild plus leckere, günstige Traditionsküche. Züge fahren ca. alle halbe Stunde von der Stazione Termini, Preis etwa 3,50 Euro. Den Strandtag am besten für das weekend einplanen, da die Fahrt nach Ostia doch ein wenig Geduld erfordert. Wer bis zur letzten Bahnstation durchhält, darf sich während des Busshuttles die schönsten Sandstrände aussuchen. Wie man an solche Insidertips kommt? Botschaft anfragen – dort bekommt man einen prima Stadtplan auf dem ich mir Notizen anhand meiner Reiseführer gemacht habe. Hier ein paar interessante Infos: Eine ordentliche Portion gigantisch-leckerer Eiscreme (2 Euro) gibt’s vom Gelataio des „Giolitti“ in die Waffel (Nahe Pz. Colonna, jeder Italiener kennt es) – Limoncello, Champagner, Wassermelone mit Schokotröpfchen... Hervorragende Saltimbocca a la Romana in lauschiger Atmosphäre (überdachte Terrassen-Laube, kleiner Brunnen, aufmerksamer und herzlicher Service) bereitet das „Ristorante Comparone“. Pz. in Piscinula, 47 – von der Tiberinsel nach Trastevere und schon is(s)t man da. Preiswert, und Oberkellner Ivo plauscht gerne auf Deutsch! Meine beste Pizza habe ich auf der Tiberinsel gegessen (kross, aromatisch, riesig) – günstig und abends wunderschön beleuchtet. Leider war die „ewige Stadt“ zu meiner Reisezeit von Touristen + Wallfahrern überrannt und die anstrengende Hitze sorgte meist für sehr staubige Erkundungstouren. Besonders schön soll Rom im Frühling sein, wenn zum städtischen Geburtstag alles in ein buntes Blumenmeer getaucht ist und die vielen Baugerüste verschwunden sind. – Ich hab’s mir vorgemerkt... A presto Roma! Wenn Sie im
Urlaub Italien erleben wollen, gibt es hier weitere Erfahrungsberichte.