Roma – bella Italia! Vier sagenhafte Wochen in Rom mit einer unbeschreiblich genussvollen Esskultur, faszinierende, herzliche und emotionale Menschen, Großstadtfeeling mit Familiencharakter und die schönste Sprache der Welt. Auch Schule und Wohnung waren top! Ein großer unverzeihlicher Kritikpunkt war allerdings, dass ich nicht länger geblieben bin! Eine Postkarte aus Rom:
„Cara …,
der Blick der Postkarte auf den St. Petersdom im Vatikan, im Vordergrund eine der vielen Brücken und der Tevere erinnert ein wenig an Paris. Beim Durchlaufen der vielen verzweigten Gassen, in denen man überall Spuren antiker Zeiten findet, wird einem der mediterran-verspielte, aber trotzdem raue Charme Roms besonders vergegenwärtigt. Das Raue, Laute und Emotionale der Italiener trifft man auf den vielen Märkten und in der Metro an. ‚Ciao! Come stai? Tutto bene …’, hört man morgens um 8.27 Uhr einen Römer mit seiner Sonnenbrille auf der Nase in sein Handy sprechen, während er zielstrebig in Richtung seines Caffè (dt.: Espresso) läuft, den er vor der Arbeit noch schnell trinken wird. – Stehend an der Bar versteht sich. Das geht nämlich schneller und ist auch günstiger. Für ein cornetto sémplice, con crema, cioccolato o marmellata bleibt keine Zeit. Dolce Vita heißt trotz der Hektik (am Morgen und grundsätzlich in der Metro) dolce Vita! Von gutem Essen verstehen die Italiener wirklich etwas! Wenn ich zurückkomme, werde ich mich NICHT wiegen!
Ciao, Eva“ Der Standardkurs und ein Doppelzimmer in einer Studentenwohnung, was ich gebucht habe, war für mich genau die richtige Entscheidung. Ich wollte eine günstige Variante, die es mir ermöglicht, neben dem Sprachunterricht noch genügend Zeit zu haben, Rom kennenzulernen. Es war für mich eine Win-win-Situation, mit Schülern aus der Sprachschule zusammenzuwohnen, da ich so schon direkt Kontakte knüpfen konnte und auch mit noch anderen Kulturen in Kontakt kam. Zusammen mit einer Brasilianerin und einer Venezolanerin teilte ich mir eine Wohnung. Super war, dass unsere Unterkunft direkt an einer Metrostation gelegen war, von der aus ich vier Stationen bis zum Hauptbahnhof Termini, wo auch die Schule liegt, fahren musste. Von der Schule war ich mehr als begeistert! Vollkommen entgegen dem in Deutschland verbreiteten Bild, die Italiener seien unorganisiert und chaotisch, konnte man bei Dilit (so heißt die Schule) nicht meckern. Im Unterricht hat mir besonders gut das Interaktive, unterstützt durch ein Whiteboard in jedem Klassensaal, gefallen. Natürlich haben wir auch Grammatikthemen besprochen, aber der Schwerpunkt lag ganz klar auf Sprechen – in Italienisch. Denn das war auch die Unterrichtssprache in den kleinen Klassen von 7-15 Personen. Marina, meine Lehrerin, hat selbst Unklarheiten in Grammatik grandios so auf Italienisch vermittelt, dass es jeder verstehen konnte. Meiner Meinung nach ist das ein tolles Konzept, denn so baut man erst gar nicht die Scheu auf, einfach auf Italienisch drauf los zu reden. So konnte ich mich dann nach drei Wochen fast problemlos mit einem Franzosen aus meiner Klasse unterhalten, da Italienisch die einzige Sprache war, die wir beide (mehr oder weniger) sprachen. Außerdem ist Marina auf unseren Wunsch eingegangen, stärker Theater in den Unterricht einzubauen. Toll war an der Schule auch, dass das Sekretariat immer geöffnet hatte. So wusste ich, dass ich jemanden erreichen konnte, wenn etwas war. Im Untergeschoss der Schule betreibt eine italienische Familie eine Bar. Dort kann man morgens frühstücken und mittags bieten sie immer warme Gerichte zum fairen Preis an. Morgens hatte ich also von 9.00 bis 12.20 Uhr Unterricht und dann frei. Am Nachmittag bietet die Schule immer unterschiedliches Programm an, an dem man teilnehmen kann. Das geht von Vorträgen über italienisches Essen, Wein oder Künstler, über Spaziergänge zu Sehenswürdigkeiten bis hin zu Filmen. Am Wochenende gab es immer ein größeres Programm und einmal im Monat einen größeren Ausflug. Während meines Aufenthalts ging der Ausflug nach Siena und San Gimignano. Das sind zwei sehr schöne, typisch italienische Städte im mediterranen Stil in der Toskana, wie man sie sich vorstellt. An meinem ersten Abend war ich mit meinen Mitbewohnerinnen und noch anderen Schülern aus der Sprachschule in einem Restaurant essen. Ich war erschüttert. Es war ja nur eine simple Pizza, die ich aß. Aber die war so gut! Und so ging es mir überall, wenn ich etwas probierte! Da man auf die vielen Köstlichkeiten nur sehr schwer verzichten kann, nahm ich mir vor, dass ich, wenn ich mit der Metro fuhr, von nun an die Rolltreppen mied und nur noch Treppen benutzte. Überall findet man eine Pizzeria al taglio. Auf großen quadratischen Blechen hinter Glasscheiben liegen die unterschiedlichsten Sorten frisch zubereitet bereit. Im Hintergrund die Öfen. Man entscheidet sich für eine Sorte, von der man dann vor dem Wiegen ein Stück abgeschnitten bekommt. Die römische Pizza ist übrigens kross. Meistens ist auch keine Tomatensauce auf dem Teig. Und das Eis (gelatto) erst und die sonstigen Süßspeisen (dolci) … Eccellente! In diesen vier Wochen konnte ich mein Italienisch auf ein Niveau bringen, um mich über die wichtigsten Dinge zu unterhalten und gleichzeitig das Erlernte direkt im Land ausprobieren. Da die Italiener sehr kommunikativ sind, kommt man schnell ins Gespräch und lernt mal eben, während man sich mit einem Eis auf der Spanischen Treppe sonnt, neue Wörter und die Kultur hautnah kennen. Wenn man ein bis zwei Wochen in einer Großstadt Urlaub macht, will man möglichst alle bedeutenden Sehenswürdigkeiten sehen. Dementsprechend kann das dann sehr anstrengend werden. Durch meinen längeren Aufenthalt hat sich das für mich entzerrt. Ich konnte die Stadt ganz anders wahrnehmen und auch Dinge entdecken, die man als Kurzzeittourist eher nicht zu Gesicht bekommt. In diesem Zusammenhang ist auch das Schöne an der Komponente mit dem Unterricht in der Sprachschule nochmals zu betonen. Denn die Schüler, die schon länger da sind, kennen sich schon besser aus. So kann man auch gemeinsam neue Orte in Rom erleben und entdecken. Das echte Rom eben. Ich kann eine Sprachreise nach Rom definitiv nur weiterempfehlen! Ich war wirklich sehr begeistert!
- Stefanie Herzig
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Stefanie Herzig
„Alle Straßen führen nach Rom.“ Dieses Sprichwort hört man immer wieder. Meine Faszination für diese Stadt begann recht…