Zwei Wochen Florenz - eine Reise, die ich jedem empfehlen würde!
Schon seitdem ich ein Kind bin, wollte ich Italienisch und das italienische Leben kennen lernen! Es stellte sich jedoch immer die Frage „Wie?“ und „Ist das wirklich etwas für mich?“.Ein zweiwöchiger Sprachkurs war hierbei die beste Möglichkeit, um genau das herauszufinden.
Und die Antwort fand sich schnell… Angereist bin ich aus dem hohen Norden Deutschlands mit der Bahn - im Nachhinein empfehle ich vermutlich jedem zu fliegen, außer man verspürt ein bisschen Abenteuerlust.
Letztlich habe ich fast jeden Zug aufgrund unterschiedlichster Verspätungen verpasst, habe jedoch dabei die verschiedensten Menschen kennengelernt (und auch mehr Bahnhöfe, als eigentlich geplant waren).
Als ich dann endlich – mit nur anderthalb Stunden Verspätung – in Florenz angekommen bin, war all der Stress auf einen Schlag vergessen: Ich war endlich in Italien! Untergekommen bin ich bei einer Gastmutter, dessen Haus nur fünf bis zehn Minuten vom Bahnhof entfernt lag.
Mein Zimmer hatte alles, was man so brauchte: Ein Bett, einen Schrank und einen Schreibtisch. Zudem war es sehr schön eingerichtet, so dass ich mich von Beginn an wohlfühlte!
Meine Gastmutter hat regelmäßig meine Handtücher und die Bettwäsche gewechselt, sogar meinen Schreibtisch hat sie einmal für mich aufgeräumt.
Meine Gastmutter selbst war eine sehr sympathische Frau - auch wenn ich sie abgesehen vom Frühstück kaum gesehen habe, da man ja viel unterwegs ist, um möglichst viel zu sehen.
Leider hatten wir von Beginn an ein kleines Problem mit der Sprache, da ich ohne jegliche Italienisch-Vorkenntnisse nach Florenz gereist bin und sie leider auch kein Englisch gesprochen hat. Die ersten Tage haben wir also unsere Unterhaltungen mit Händen und Füßen geführt, bis mein Italienisch durch den Unterricht besser geworden ist. Zudem habe ich durch den in der Küche liegenden Notizzettel auch mitbekommen, dass sie sogar für mich versucht hat, Englisch zu lernen.
Gebucht hatte ich die Reise nur mit Frühstück bei der „Gastfamilie“ und das würde ich auch immer wieder so machen. Ich war einfach viel flexibler, wenn es darum ging, abends weg zu gehen und noch etwas mit neu kennen gelernten Freunden zu machen.
Das italienische Frühstück ist – wie von der Organisation vorher auch beschrieben - nicht sehr reichhaltig und besteht eigentlich nur aus Kaffee und einem trockenen Stück Brot mit Marmelade. Jedoch hat meine Gastmutter immer versucht, andere Dinge für mich zu besorgen, so dass mir später sogar noch Croissants, Joghurt und Toast zur Auswahl gestanden haben.
Alles in Allem war ich mit dem Leben bei und mit meiner Gastmutter mehr als zufrieden! Ich hatte viel Freiraum und sie bemühte sich wirklich sehr, mir einen schönen und stressfreien Aufenthalt zu ermöglichen. Die Schule selbst war ebenfalls nur fünf Minuten von meinem Haus entfernt. Mein Schulweg führte direkt am Arno entlang und an der wunderschönen „Ponte Vecchio“ vorbei!
Der Einstufungstest am ersten Tag ist zu meinem Glück für mich direkt ausgefallen, da ich sowieso kein Wort sprechen konnte. Stattdessen wurde ich direkt in den Klassenraum geführt und hatte dort ein Gespräch mit meinem Lehrer. Dieser hat direkt damit begonnen, auf Italienisch mit mir zu reden, machte es jedoch so geschickt, dass ich sogar verstanden habe, was er sagen wollte.
Später sind dann noch drei andere Mädchen aus unterschiedlichsten Teilen der Welt dazu gestoßen, die im Gegensatz zu mir schon ein paar Vorkenntnisse hatten.
Der Unterricht wurde komplett auf Italienisch gehalten und ähnelte im Grunde einer ganz normalen, vierstündigen Unterhaltung, nur ganz selten ist es mal vorgekommen, dass man nach einem Wort auf Englisch gefragt hat. Ich habe auch sehr viel mitgeschrieben, um es dann zu Hause wiederholen zu können. Zusätzlich haben alle ein Lehrbuch enthalten, aus dem es jeden Tag Hausaufgaben gab und in dem viele Dinge auch noch einmal erklärt wurden. Neben dem Unterricht gab es auch noch ein Freizeitangebot der Schule. Das Freizeitangebot hat mir vor der Reise am meisten Sorgen gemacht, da ich keine Vorstellung davon hatte, wie teuer es werden könnte. Es stellte sich dann jedoch raus, dass viele der Angebote sogar kostenlos gewesen sind, so wie zum Beispiel eine kleine Stadtführung.
Am Wochenende bin ich dann mit „FlorenceForFun“, einer extra Freizeit Organisation, die uns von der Schule empfohlen wurde, nach Venedig und nach Verona gefahren. Ich würde jedem, der die Chance dazu hat, ans Herz legen, sich diese Städte anzusehen, sie sind es auf jeden Fall wert! In Venedig hatten wir sogar die Möglichkeit eine Gondel-Fahrt mitzumachen, was wohl schon seit einer Ewigkeit auf meiner „To-Do-Liste“ gestanden hat.
Außerdem war die Leitung der Gruppe durch einen humorvollen Italiener, der jedem einen anderen Spitznamen gab, und die Gruppe selbst, die aus vielen aufgeschlossenen Menschen bestand, einfach so super, dass man nur Spaß haben konnte. Alles in Allem war sowohl die Familie, die Schule als auch das Freizeitprogramm einfach super! Florenz selbst ist natürlich auch eine großartige Stadt - immer wenn ich dachte, ich hätte langsam alles gesehen, gab es wieder etwas Neues. Auch die italienische Mentalität selbst lädt einen sofort ein, sich wohl zu fühlen.
Ich würde diese Reise wirklich jedem empfehlen, der die Sprache schnell lernen möchte und sich in ein wundervolles Land verlieben will.
Ich persönlich weiß jetzt, dass Italien wirklich das Land ist, in dem ich mich so wohl fühle, wie ich es immer dachte.