Schon als ich das erste Mal ein Buch mit großen Farbfotos von Irland sah, stand fest, dass dies das Ziel meiner Reiseträume ist.. Durch Zufall sah ich einen iSt-Prospekt und da waren sie wieder: Die Bilder der ungezähmten Natur, der rauhen Klippen und der sympathischen Menschen. Und alles umrahmt von diesem satten, unendlichen Grün. Die Entscheidung für einen Sprachkurs war bald getroffen. Drei Monate später saß ich bereits im Flieger Richtung Dublin. Ich war sehr nervös und doch stolz auf mich, denn es war meine ersten Reise, die ich allein antrat und ich erhoffte mir einiges von ihr. Es gab vieles zu entdecken! Ein neues Land, eine Sprache, die ich nicht perfekt beherrschte, mein Verhalten in einer solchen Situation... Und natürlich viel Leute aus der ganzen Welt, auf die ich übrigens nicht lange warten musste. Ich hatte den Kurs mit der Unterkunft in einer Gastfamilie gebucht; Die beste Entscheidung überhaupt. Meine Familie begrüßte mich in der typisch irischen Art: Mit offenen Armen, aufmerksamem Blick und einem warmen: „Hi Diana, how are you doing?“ Schon am ersten Abend erhielt ich eine kleine Nachhilfelektion in irischer Mentalität. Mit Irish Folk Music und einem tollen Essen waren meine ersten Erwartungen bereits übertroffen. Die freundliche Begrüßung wiederholte sich am nächsten Tag im Centre of English Studies, wo ich fortan den Unterricht in englischer Sprache besuchte. Glücklicherweise hatte ich mich für einen Intensivkurs entschieden, so hatte ich nachmittags noch zwei Lektionen in Konversation. Dies ließ mich viele Leute näher kennen lernen, denn die Übungen waren alles andere als trocken. Wir diskutierten über Themen wie das aktuelle Weltgeschehen, das Schulsystem unseres Heimatlandes, erlebte Reisen in ferne Länder, die Bräuche der Iren und vieles mehr. In der Freizeit gab es vom Centre of English Studies verschiedenste Aktivitäten zu Auswahl, vom Gaelic-Footballmatch über Museumsbesuche bis hin zum Hunderennen... Es ist immer was los in Dublin, der Weltstadt die trotzdem immer an die irische Tradition erinnert. Schon bald war die Hälfte meines Aufenthalts um (in der ich übrigens nie ein Wort deutsch sprach!). Mit meinem italienischen Kollegen Ciro trat ich den Wochenendausflug an die Westküste an. Und da packte es mich: Mein persönliches Irland. Die sanften Hügel mit den kleinen Steinmauern, die sympathischen Landstädtchen, der Ausblick aufs Meer, die kunterbunten kleinen Häuschen... und wieder: Das niemals endende, üppige Grün. Es war keine Frage, dass Ciro und ich uns schworen, sobald wie möglich wieder auf „unsere“ Insel zurückzukommen. Die Begeisterung hielt die ganze folgende Woche an, in der ich noch viel über Irland dazulernte. Meine Gastfamilie war mir dabei eine große Hilfe. Sie waren es, die mir viel über die Politik und die Geschichte des Landes erzählten, die mir die Ängste und den Stolz der Einwohner näher brachten. Dass ich all diese Gespräche in Englisch führte, fiel mir plötzlich fast nicht mehr auf. Erst als ich am Flughafen einen Schweizer traf und nach zwei Wochen zum ersten Mal wieder Deutsch sprach, fiel mir auf, welche enormen sprachlichen Fortschritte ich gemacht hatte: Ich dachte sogar in englisch! Doch nicht nur sprachlich hat mich die Reise weiter gebracht: Es gibt einem jungen Menschen enorme Lebenserfahrung, sich in einem Land durchzuschlagen, dass so anders ist als die Heimat. Es erweitert den Horizont, öffnet einem die Augen und gibt Aufschwung um neue Entdeckungen zu machen, neue Menschen kennen zu lernen und andere Perspektiven zu respektieren. Macht diese Erfahrung sobald ihr Gelegenheit dazu habt und lasst euch nicht von Entfernungen oder anderen Kulturen abschrecken! Wenn ihr offen durch die Welt geht, wird sie für euch nur Bereicherungen bereit halten! Und wer weiss, vielleicht sehen wir uns bald in Irland, Kanada, Amerika, Malta oder sogar Japan? Alles Gute und spannende Erlebnisse wünscht euch Diana Dietrich