Alles begann damit, dass ich in die Oberstufe kam und ich merkte, dass meine Englischkenntnisse soweit nicht ausreichen würden. Ich entschloss mich also kurzerhand eine Sprachreise zu buchen. Doch die Frage wohin und mit welchem Anbieter war nicht so leicht, da man sein Geld schließlich gut investieren will, weil Sprachreisen bekanntlich teurer sind als "normale" Urlaube. Ich ließ mich in einem Reisebüro beraten und bekam eine Broschüre von IST in die Hand. Jedoch gefiel mir der Gedanke nicht rundum betreut zu werden, da ich kurz vor meinen 18. Geburtstag stand. Ich merkte, dass es kein Problem ist bei IST, da man ab 16 dort schon individuelle Sprachreisen buchen kann. Soweit zu dem, wie ich an IST geraten bin. Meine Eltern buchten den Urlaub; die Anreise organisierten sie selbst. Das ist üblich bei individuellen Sprachreisen. Der Tag war nun gekommen. Ich fuhr zum Flughafen; wollte mich auf die Reise nach England machen. Natürlich ist es aufregend das erste Mal alleine, das erste Mal auf sich gestellt. Ich kann euch jedoch beruhigen: Es ist halb so schlimm wie es scheint! Wenn ihr euch davor scheut, weil ihr Angst habt wegen der Anreise, kann ich euch nur die Angst nehmen. Ich stieg ins Flugzeug und alles lief nach Plan. Als das Flugzeug landete ergriff auch mich die Panik; fremdes Land, fremde Sprache und ich bin schließlich nach England gereist um meine Sprachkenntnisse zu verbessern. Nicht, weil ich es schon so gut konnte. Jedoch lernt man schnell, wenn man darauf angewiesen ist. Aus dem Flugzeug raus folgte ich einfach der Menschenmenge und den Schildern. Man lernt dort auf sich zu vertrauen. Ich hatte am Anfang noch ständig Angst ob ich das Richtige mache, da ich in einen Zug eingestiegen bin um meinen Koffer abzuholen. Es hat sich komisch angefühlt, weil ich sowas nicht kannte. Jedoch stellte sich heraus, dass es alles richtig war. Als ich ca. 30 Minuten an der Passkontrolle anstand, versuchte ich erst mal durchzuatmen. Als ich dann dran war wurde ich erst mal gefragt, was ich da zu suchen habe und wie alt ich wäre. Zum Glück besaß ich schon die Fähigkeit auf Englisch zu sprechen. Ich erklärte es dem Mann und er ließ mich gehen. Ich atmete erst mal durch. Völlig müde und hungrig setzte ich mich erst mal hin und habe etwas gegessen. Zwei Stunden um genau zu sein, da der National- Express von London nach Cambridge erst zwei Stunden später abfuhr. Die Busfahrer waren sehr nett und hilfsbereit. Ich glaube ohne sie wäre ich in den falschen National-Express eingestiegen. Das Ticket war nicht so leicht zu verstehen. Als ich dann endlich im Bus nach Cambridge saß, ergriff mich dann doch die Angst alleine in einer völlig fremden Familie zu leben. Als ich von Zentral-Cambridge ein Taxi nach Cambourn nahm, atmete ich ein weiteres Mal tief durch. Der Taxifahrer war nett und hilfsbereit. Wie fast alle Engländer, die ich um Hilfe oder Auskunft fragte. Ca. 23 Pfund bezahlte ich bis zu meiner Gastfamilie, die bereits einen Zettel an der Tür hängen hatte. Ich klopfte an und wurde empfangen wie ein Familienmitglied, dass sie Jahre nicht gesehen haben. Ich war sehr erleichtert und alle Anspannung fiel von mir ab. Alle Sorgen waren unberechtigt. Ich wurde allen vorgestellt und sie sangen meinen Namen, wie sie es noch so oft in den darauffolgenden 14 Tagen taten, da mein Name ein bekannter englischer Song ist ;D . Das Wochenende war um und mein erster Schultag sollte beginnen. Angst hatte ich nicht, da auch die Ankunft leichter war als ich es mir vorgestellt hatte. Mir wurde am Wochenende die Haltestelle gezeigt. Ich war mir sicher, dass ich pünktlich um 8:15 da wäre. Falsch gedacht. Ich holte mir ein Wochenticket für 23 Pfund und verpasste 3 mal meine Haltestelle, da Busfahren in GB ganz anders ist!!! Als ich irgendwann ankam, nach ca. 3 Stunden Verspätung, war es für die Schule kein großes Problem. Ich musste Etwas ausfüllen, ein Gespräch mit der Schulleitung führen und konnte dann mit den anderen Neuankömmlingen die Stadt besichtigen.
Ein Gespräch mit der Schulleitung hört sich übrigens schlimmer an als es war. Sie wollte nur testen, in welche Klasse sie mich einstufen muss. Es war sogar ein nettes Gespräch. Ich war nur ein bisschen geschafft von der ganzen Anreise ;). Ich wurde übrigens mit einer 4+ in Englisch in die Higher-Intermediate Klasse eingestuft. Da sieht man wie viel Noten aussagen. Lasst euch auf keinen Fall von schlechten Englischnoten abschrecken, wenn ihr diese Reise machen wollt!!! Der erste Schultag war ein Dienstag, ich belegte einen Intensivkurs und hatte somit 6 Stunden in 3 Klassen. Die erste Stunde begann um 12:45 und die letzte Stunde endete um 17:15. Ich lebte in Cambourn also war ich mit 45 min Wartezeit und nochmals einer Fahrzeit von 45-50 min und einem Fußweg von 15-20 min gegen 19:10 zuhause. Warum ich die Familie nicht einfach gewechselt habe? Aus dem Grund, dass ich dort wie ein Familienmitglied behandelt wurde und ich mich sehr wohl gefühlt habe. Dafür habe ich gerne diesen langen Weg auf mich genommen. Der Unterricht war sehr gut und niveauvoll. Die Lehrer durften wir mit dem Vornamen ansprechen, was dem Ganzen nochmal eine andere Atmosphäre gab. Die Aufgaben waren nie langweilig und haben immer Spaß gemacht. Wir mussten z.B in der Gruppe planen einen Diamanten aus einem Museum zu klauen und das den anderen Gruppen vorstellen. Man merkt also gar nicht, wie man lernte sein Englisch zu verbessern. In der ersten Woche ist es mir sehr schwergefallen zu sprechen, doch das wurde zunehmend leichter. Zusammenfassend kann man sagen, dass ich plane nächstes Jahr wieder hin zu fliegen. Kleiner Tipp: zwei Wochen würde ich mindestens buchen. Besser wären aber drei Wochen plus, da die Wochen schnell verstreichen und man erst dann mal richtig anfängt fließend zu sprechen.
Joelle Boettcher
Erfahrungsbericht "Oxford-England" 2 Wochen Sprachkurs in der Stadt wo "Hochenglisch" gesprochen wird! Nirgendwo kann…